... die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahre 1853...
Die Musikkapelle im Rückblick
Im Jahr 1853 vereinten der Schloßherr Baron v. Reck und Pfarrer Josef Frieß in Autenried musikliebende Menschen in zäher Aufbauarbeit zu einer Musikkapelle, welche in musikalischer Verbundenheit zu einer jahrelangen traditionellen Einrichtung werden sollte. Lehrer Josef Bayerle bildete mit Eduard Fingerle von 1862 an junge Musiker aus, so daß sich der 8-köpfige Stamm der Musikkapelle bis 1870 um weitere 10 Musiker vergrößern konnte. Nachdem Ludwig Gastel und Josef Schuler ihre Dienstzeit als Militärmusiker abgeleistet hatten, pflegten und förderten sie neben den Lehrern Georg Kleinle, Eduard Thalhofer, Karl Kalchschmid und Hans Schmid das musikalische Leben in Autenried. Bis 1909 traten der Musikkapelle dann nochmals 8 Nachwuchsmusiker bei.
Das Jahr 1913 brachte im Vereinsleben eine große Wende, als nämlich alle Splittervereine wie Schützenvereine „Hubertus“ und „Gut Ziel“, die Musikkapelle, eine Gesangsgruppe und eine Theatergruppe in der Geselligen Vereinigung „Eintracht“ Autenried zu einem großen Vereinsgebilde zusammengefügt wurden. In der Abteilung Musik bildete Michael Gastel mit Unterstützung der Senioren Ludwig Gastel und Josef Schuler junge Kräfte aus und konnte mit den verbleibenden Altmusikern eine Kapelle mit 24 Mann auf die Beine stellen.
Die Kriegsjahre rissen merkliche Lücken ins Vereinsleben. Dennoch blieb die Möglichkeit bestehen, bei besonderen Anlässen aufzutreten. Der langjährige Dirigent Sebastian Gastel, sowie seine Nachfolger Engelbert Harlander und Erich Paluch nahmen sich nach dem Krieg der Musikförderung an. Johann Schuler wurde im Jahre 1950 zum 1. Vorstand der Geselligen Vereinigung gewählt. Als aktiver Musiker hatte er die Musikkapelle immer besonders im Auge. Anno 1953 konnte die Blasmusik beim 1. Bezirksmusikfest im Bezirk XII des ASM ihre 100-Jahr-Feier begehen.
1955 übernahm Anton Ulbrich als Dirigent die Leitung der Musikkapelle. Bei vielen musikalischen Veranstaltungen wirkten die Autenrieder Musiker mit und begeisterten die Zuhörer alljährlich mit traditionellen Konzerten. Auch der 1962 neu gewählte 1. Vorstand Norbert Goßner, sowie sein Nachfolger Gustav Kautter förderten und unterstützten die Abteilung Musik. Nicht nur als Abteilungsleiter, sondern auch als späterer 1. Vorstand zollte Josef Grüner in pflichtbewußter Arbeit der Musik steten Tribut. Er sorgte dafür, daß durch stete Ausbildungsarbeit und musikalische Eigeninitiative immer mehr Jugendliche sich für die Musik zu begeistern wußten. So wurde 1976 Eberhard Althammer als Musiklehrer verpflichtet, der die Ausbildung bis zum Jahre 1981 durchführte. 1978 übernahm Albert Schuler das Amt des Abteilungsleiters. Auch er hat sich stets bemüht, die Nachwuchsarbeit in der Abteilung Musik zu fördern und sorgte dafür, daß immer wieder neue Musiker ausgebildet wurden.
Im Jahre 1981 übernahm Hermann Schwarz die Musikerausbildung und das Amt des 1. Dirigenten, nachdem der langjährige Dirigent und Komponist Anton Ulbrich 1980 verstorben war. Dieser hatte 25 Jahre die Autenrieder Kapelle geleitet. Hermann Schwarz legte mit großem Erfolg die Prüfung als staatlich geprüfter Musiklehrer am Konservatorium in München ab und leitet seit 1989 die städtische Sing- und Musikschule in Ichenhausen. Genauso, wie bei den jährlichen Festen in Autenried, zeigte sich auch beim gut organisierten 21. Bezirksmusikfest im Jahre 1984, daß sich das Vereinsgefüge mit den einzelnen Sparten bewährt hatte. Auch die Bewohner von Autenried haben die Blasmusik nie zu schätzen verlernt und bekundeten bei der Neueinkleidung der Kapelle 1989 äußerst großzügig ihre Aufgeschlossenheit und Verbundenheit. Die Gemeinde Autenried, sowie der Träger der Fördermedaille des ASM, Ernst Ott, ließen in ihrer Unterstützung der Blaskapelle nie locker.
Die stete Investition in eine gute Nachwuchsausbildung hat sich auch für die Musikkapelle in Autenried gelohnt. Dies zeigt sich jedoch nicht nur bei den öffentlichen Auftritten der Blaskapelle. In den letzten fünf Jahren holten sich die Autenrieder bei den Wertungsspielen jedesmal einen 1. Rang mit Auszeichnung. Verschiedene einzelne Musiker/innen und Ensembles stellen jährlich im Wettstreit mit anderen ihr Können erfolgreich unter Beweis. Seit einigen Jahren belegen Autenrieder Jungmusiker in Bliensbach bei der Bläserprüfung in Bronze und Silber stets die vorderen Plätze. Auch an der Goldprüfung nahmen bereits fünf Musiker/inner erfolgreich teil. Seit 1985 haben bereits fünf Musiker/innen erfolgreich einen Dirigentenkurs absolviert, um dem Dirigent zur Seite zu stehen oder selbst eine Kapelle zu übernehmen. Dies waren zuerst Marlies Jedelhauser und Birgit Bühler. Ihnen folgte Waltraud Schmutz und später Thomas Seitz und Katrin Schuler. Die drei letzteren stehen auch heute noch dem Dirigenten Hermann Schwarz als Stellvertreter zur Seite. Somit kann die Kapelle bei ihren zahlreichen Auftritten, den wöchentlichen Proben und dem jährlichen Frühjahrskonzert auf vier Dirigenten zurückgreifen.
Nach dieser soliden Grundsteinlegung haben einige Musiker/innen auch beruflich die musikalische Laufbahn eingeschlagen. Birgit Bühler und Thomas Seitz haben beide Musik studiert und geben seit einigen Jahren selbst qualifizierten Musikunterricht. Alexandra Kehrle ist zur Zeit Gastschülerin in der Berufsfachschule für Musik in Krumbach und vertritt die Autenrieder beim Schwäbischen Jugendblasorchester.
Mit dem 1987 gewählten Abteilungsleiter Andreas Schuler und dem 1991 gewählten 1. Vorstand Johann Schuler stehen zwei aktive Musiker an der Spitze der GV Eintracht Autenried. Sie können mit Stolz auf eine 36 Mann starke Kapelle und 20 in Ausbildung stehenden Musiker verweisen. Dieses Potential gilt es zu erhalten und weiter zu fördern.